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17. August 2009 1 17 /08 /August /2009 12:59
Man schreibt und schreibt, dann steht man ganz kurz auf um sich eine neue Tasse Kaffe zu holen und dann merkt man, dass das Eingabefeld des Textverarbeitungsprogramms nicht angeklickt war bzw. sich nach ein paar Sätzen verabschiedet hat. Der Text wurde also niemals geschrieben. Habe ich vielleicht nur gedacht, dass ich geschrieben habe? Wenn ja, was habe ich wirklich gemacht? Wenn nicht, wo ist der Text hin? Gibt es so etwas wie ein Festplatten-Nirwana, wo sich all die vielen anscheinend nicht geschriebenen Texte tummeln und mich stillschweigend auslachen?

Kennt ihr das?

Furchtbar. Da schreibe ich aufgrund eines Gedankenblitzes ein paar Zeilen um meinen Plot zu ergänzen und dann so was! Klar, noch mal schreiben ginge natürlich, aber es ist weg. Vergessen. Im Nirwana.
Die ganze Arbeit umsonst. Na, hoffentlich freuen sich die anderen Texte im Nirwana, dass sie nun Zuwachs bekommen haben. Obwohl, was ist denn wenn sich diese Texte paaren, so wie "andere Lebewesen"? Erscheint mir ein text, welcher aus zwei verschiedenen Texten zusammengewürfelt wurde urplötzlich auf dem Bildschirm?
Fragen über Fragen...
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16. August 2009 7 16 /08 /August /2009 15:55

Der NaNoWriMo begeistert mich ja schon seit 2 Jahren und bald ist es endlich so weit. Knappe 3 Monate noch, dann geht es los!
Für Schreiberlinge die noch nie vom NaNoWriMo gehört haben möchte ich es kurz erklären. Der National Novel Writing Month findet jedes Jahr im November statt und dauert insgesamt 30 Tage. Ziel ist es in diesem einen Monat einen kompletten Roman zu schreiben, welcher 50000 Wörter umfasst. Nicht schaffbar? Klar!
In diesen 30 Tagen grübeln, plotten und schreiben tausende von Leuten auf der ganzen Welt und teilen ihr Schicksal mit anderen. Auf der NaNoWriMo Website tauschen sich jedes Jahr viele Schreiber über Tricks zum schreiben aus und motivieren sich gegenseitig. Schließlich will ja jeder das Ziel erreichen.
Immerhin sind es ~1670 Wörter am Tag, aber das ist doch schaffbar finde ich und darum plotte ich schon einige Wochen, nur einfallen tut mir nichts oder zumindest nichts was ich für gut halte. Aber bis November ist ja noch ein wenig Zeit :-)
Im letzten Jahr habe ich fast 70000 Wörter geschafft und so meinen zweiten und kompletten Roman (Thriller) geschrieben. Überarbeitet habe ich ihn noch nicht, da mir grade mehr nach Schnulze ist.

Klar, jetzt kommen die Skeptiker. Einen Roman in einem Monat? In einem festgelegten Monat?
Ja! Natürlich, man könnte sicher auch selber das Ziel setzten im Februar oder im September 50000 Worte zu schreiben, aber es ist doch viel motivierender und freudiger diesen besonderen Monat und die Lust am schreiben mit anderen Leuten zu teilen oder?


Dem NaNoWriMo 2009 fiebere ich nun noch ein kleines Stückchen mehr entgegen und hoffe das es bald losgeht :-D
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16. August 2009 7 16 /08 /August /2009 13:52
Vorhin hat sich das Literaturpodium von dem Lyrikwettbewerb 2009 wieder gemeldet. Leider bin ich nicht unter den Gewinnern. Macht nichts, neuer Versuch, neues Glück.
Aber Obacht! Das Literaturpodium bietet allen Teilnehmern an, die eingesendeten Gedichte zu veröffentlichen, gegen einen kleinen Betrag (ab 3€). Für mich wären es beispielsweise 12€, glaube ich.


Nun bin ich hin und hergerissen. Natürlich wäre es schön mal sein eigenes Gedicht in einem Buch zu sehen, aber ob es so toll ist, sich diesen Eintrag "zu erkaufen"? Ich glaube das muss ich mir noch eine Nacht durch den Kopf gehen lassen.

Ein kleiner Ausschnitt aus der Mitteilung vom Literaturpodium:

Wer in die höchste Auswahlrunde gekommen ist und die freie Veröffentlichung dieses Gedichtes nutzen will, indem er mindestens ein zusätzliches Gedicht für 6 € einreicht, gibt das bitte ausdrücklich an. Bitte die höchste Auswahlrunde selbst durchsehen, ob ein eigenes Gedicht dabei ist. Wer ansonsten entschieden hat, sich an der Publikation zu beteiligen, der müßte die 6 € je Gedicht auf das unterstehende Konto überweisen. Für Gedichte bis 10 beschriebene Zeilen inklusive Überschrift genügen 3 €. (ab 100 Zeilen 12 €) Bei Verwendungszweck bitte den eigenen Namen angeben und die Anzahl der Gedichte. Den Namen auf keinen Fall vergessen, damit wir alles sicher zuordnen können. Nicht daß wir irgendwann ratlos vor einer Überweisung sitzen und grübeln, wer könnte das wohl sein.
 
Der  Gedichtband wird über die nächsten Jahre im Buchhandel verfügbar sein oder auch über den Internetbuchhandel wie etwa www.amazon.de, www.eurobuch.com oder www.buchhandel.de beziehbar bleiben. Etwas später findet man ihn auch auf www.booklooker.de.

Er wird in der Auflage gedruckt, die über den Buchhandel aktuell bezogen wird, je nach dem Bedarf. Wir setzen in weiteren Büchern auch immer mehrere ganzseitige Anzeigen und andere Hinweise für die Gedichtbände und präsentieren sie auf unserer Homepage. Immer wieder werden Bücher besonders in regionalen Zeitungen vorgestellt. Das kann jeder einzelne Autor austesten. Solche Artikel oder Auszüge dokumentieren wir auch auf unserer Homepage, wenn der Redakteur einverstanden ist. Wer eine eigene Internetseite betreibt, kann auch dort den Band präsentieren oder ihn in Internetforen vorstellen.

Die Autoren erhalten den Band bei uns zu einem etwas günstigeren Preis. Genaue Angaben sind derzeit noch nicht möglich. Es macht einen großen Unterschied, ob 300 Gedichte oder  500 Gedichte veröffentlicht werden. Uns liegt daran den Ladenpreis auf einem sinnvollen Level zu halten, sagen wir grob um 11  17 €. Darauf orientieren wir jedenfalls. Es wird wie üblich zwei Bände geben. Dabei versuchen wir ein wenig zu ordnen nach der Qualität der Gedichte bei unterschiedlichen Stilen.  



Jetzt wünsche ich noch allen die gewonnen oder nicht gewonnen haben viel Spaß bei der evtl. Veröffentlichung. Vielleicht liest man die Gewinner ja auch noch einmal an einer anderen Stelle.
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15. August 2009 6 15 /08 /August /2009 14:58



"We write by the light of every book we have ever read."
Quelle: Richard Peck -Twitter

Diese Aussage hat mich ein wenig nachdenken lassen. Haben mich die von mir gelesenen Bücher wirklich so in meinem Schreibstil geprägt oder gar in meinem Wortschatz und meinem Sprachniveau?
Teilweise kann ich zustimmen. Wirklich prägen tun mich Bücher nicht, da ich zwar die Schreibstile der einzelnen Autoren mag, aber abkupfern tue ich nicht, zumindest nicht bewusst.
Allerdings würde ich sagen, dass der Wortschatz und der allgemeine Ausdruck beim Sprechen erheblich durch das lesen geprägt wird. Dabei ist es wahrscheinlich egal in welchem Genre man sich heimisch fühl. Natürlich die neuste Klatschzeitung sollte es nicht sein.
Sobald man lesen kann, glaube ich das sich ein Lieblingsgenre und Schreibstil festigt, man lernt ja auch durch lesen, jedoch ändert sich das im Laufe der Zeit. Trotzdem merkt man schon, ob Kinder lesen oder nicht, meiner Meinung nach. Der allgemeine Wortschatz, die Grammatik und Rechtschreibung sind viel deutlicher und korrekter, als bei Kindern die nicht lesen. Ich glaube im Erwachsenenalter lässt sich das nur schwer nachholen, außer mit viel Arbeit und Geduld.

Eingestehen muss ich, dass ich öfters mal über einen Satz stolpere der mir besonders gut gefällt und diesen leicht verändert auch oftmals in eines meiner Projekte einbaue.
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14. August 2009 5 14 /08 /August /2009 15:55

Die  Besucherzahlen wachsen, nicht wirklich gleichmäßig, aber trotzdem immer weiter. Der Ansicht war auch der PokenShop, bei welchem ich einen Poken gewonnen habe bzw. erschrieben habe (und einen „Lebenslänglichen Rabatt von 15%) .
Ein Poken ist ein kleine Plastikfigur mit technischem Innenleben, Die Figuren habe eine überdimensional große Hand, über welche sich persönliche Daten an andere "Hände" übertragen lassen.
Was ich damit anstelle weiß ich noch nicht. Auf der letzten Leipziger Buchmesse habe ich einige Autorenlesungen besucht und dort habe ich auch zwei oder drei Mal solch einen Poken gesehen. Vielleicht muss ich mir die Internetseiten der Autoren nicht mehr aufschreiben, sondern kann sie "poken".

Ein wenig Werbung für die netten Damen und Herren des Poken-Shop darf natürlich auch nicht fehlen. Aktuell läuft das Gewinnspiel noch, bei welchem man sich einen Poken erschreiben kann. Vorraussetzungen u. a. 100 indexierte Seiten bei Google.

Jetzt wünsche ich euch noch viel Spaß beim gewinnen und poken und bedanke mich herzlich für das fleißige lesen meines Blogs.
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14. August 2009 5 14 /08 /August /2009 13:04



"Hände weg von diesem Buch" - interessanter Titel. Wieso grade so ein Titel habe ich mich schon gefragt als ich das Buch auf dem Wühltisch gesehen habe. Gekauft habe ich es nicht, schlichtweg weil mich der Inhalt nicht interessiert, aber die Vermarktung finde ich genial. Allein das berühren-verboten-Schild ist ein richtiger Eyecatcher und erzeugt Unmengen von Aufmerksamkeit. Ich habe mal ein wenig recherchiert und rausgefunden das schon mehr als 120.00 Exemplare verkauft wurden, im Moment in der 10. Auflage.
Ich finde den Titel zwar ungewöhnlich, aber muss mit sehr viel Neid eingestehen das ich das Cover richtig gut finde. Obwohl, die Strategie mit der Werbung und dem "Not-Touch" Symbol auch nach hinten losgehen hätte können.

Eine kleine Kurzbeschreibung von Amazon, für die, die der Inhalt interessiert:

Kurzbeschreibung

Jan van Helsing zeigt in seinem Bestseller (über 165.000 verkaufte Exemplare allein in deutscher Sprache) die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Wußten Sie, daß es Geheimgesellschaften gibt, die im Hintergrund die Fäden spinnen? Haben Sie davon Kenntnis, daß es heute noch Zivilisationen gibt, die in verborgenen unterirdischen Städten leben? Ist Ihnen eigentlich klar, daß in den USA ein paar Bankiersfamilien die Kontrolle über gesamte US-Währung haben und die Dollars an die Regierung gegen Zinsen verleiht? Hat Ihnen jemand erklärt, daß Sie mit Ihren Gedanken die Materie beeinflussen können und Sie die auch Macht haben, Ihr Leben selbst neu zu gestalten?

Jan van Helsing berichtet über diese Themen und ergänzt seine Recherchen auch durch etliche Eigenerlebnisse, so daß das Buch einen spannenden und höchst brisanten Streifzug durch die Geschichte darstellt, der dem Leser nie wieder aus dem Kopf gehen wird.
Quelle: Amazon
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12. August 2009 3 12 /08 /August /2009 15:22
Erste Rückmeldung des Lyrikwettbewerbes 2009. Juhu, bald ist es soweit und die Gewinner stehen fest. Ich freu mich schon riesig und hoffe so weit vorne wie möglich zu sein mit meinem Gedicht.
Jetzt fragt mich bitte nicht, was für ein Gedicht ich eingeschickt habe, das ist schon so lange her. Ich bin immernoch überrascht.
Vorallem der letzte Abschnitt macht mich ja neugierig. Wie veröffentlichen? Alle? Merkwürdig.

Jemand hier der auch mitgemacht hat? :-)

Die Mail vom Literaturpodium:

"Liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen

des  „Lyrikwettbewerbes 2009“

 

wir danken allen recht herzlich für die zahlreichen interessanten Einsendungen zum Wettbewerb.  401 Literaturinteressierte nahmen am Wettbewerb teil.  Mindestens 3000 Gedichte wurden eingeschickt. Beiträge kamen nicht nur aus Deutschland, sondern insbesondere auch aus Österreich und der Schweiz. Einzelne Einsendungen stammten auch aus anderen Ländern.

Auswerten möchten wir bereits die „Spezialaufgabe“. Gesucht wurden Gedichte zum Thema „Geschichte“. Die aufgeführten Autoren können ihr Gedicht in der nächsten Anthologie frei veröffentlichen. (Wir bitten darum, daß sich diejenigen bei uns kurz melden, ob die Fassung so übernommen werden kann.)

 

Gewinner der Spezialaufgabe sind:

Manfred Burba: Aus einer anderen Welt

André Steinbach: Macchu Picchu

Barbara Siwik: Dresden 1945

Irmgard Woitas-Ern: Svantevit

Eva Maria Obermann: Bürgerkrieg

Sebastian Balcewrowski: Kapital und Kommunist

Nach dem Einsendeschluß können wir nun in die nächste Phase eintreten. Die Jury ist seit Anfang Juli intensiv mit der Auswertung beschäftigt. Sie sucht aus den Gedichten die interessantesten und qualifiziertesten Arbeiten heraus. Ganz einfach ist das nicht. Bewertet wird jedes Gedicht einzeln. Die Preise erhalten die jeweils besten Gedichte.  Wir werden nicht nur einen ersten, zweiten und dritten Platz verleihen, sondern noch zahlreiche weitere Gedichte prämieren.  Wir freuen uns schon darauf, die Gewinner bekannt geben zu können. Darüber hinaus stellen wir die besten Gedichte vor, die in die höchste Auswahlrunde gekommen sind. Das sind ziemlich viele.

Jeder der möchte, erhält die Möglichkeit im Anschluß die eigenen Gedichte zu veröffentlichen. Man sollte die qualitativ besten Arbeiten auswählen. Dabei können wir unterstützen. Alle Einzelheiten werden ausführlich in einem späteren Brief behandelt. Noch mal ein Dank auch im Namen der Jury für die Einsendung Ihrer Gedichte.  

 

Es grüßt Sie ganz herzlich

Das Team Literaturpodium

www.literaturpodium.de

Ralf Burnicki, Peter Kahn, Heinrich Beindorf u.v.a.

Wolken im Wandel

Gedichte

212 Seiten, Februar 2008, 12,95 € (Porto frei)

http://www.literaturpodium.de/buchladen/wolken.htm

(Der Gedichtband kann direkt bei Literaturpodium bestellt werden)"

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12. August 2009 3 12 /08 /August /2009 13:04
Es ist aktuell und jeder 5. Internetnutzer bekennt sich dazu - twittern. Was ist twittern eigentlich? Damit habe ich mich heute  Nachtnäher beschäftigt und möchte euch gerne daran teilhaben lassen.
Zu allererst war es eine kleine Überwindung, sich bei diesem Kurznachrichten-Dienst anzumelden. Wirklich aussagekräftige Texte kann man dort nicht zustande bringen - dachte ich. Dafür ich Twitter wohl nicht gemacht. Kleine News, aktuelle Fortschritte etc. lassen sich damit aber sicher prima verfolgen.
Deshalb ist heute Nacht noch ein Twitter-Widget online gegangen. Dieses wird euch mein aktuelles Projekt "Minimal-Poesie" näher bringen. Ihr findet es in der rechten Leiste, relativ weit unten.
Immer wieder werde ich ein neues Kurzgedicht, ein Elfchen oder so etwas ähnliches wie ein Drabble, nur ein wenig kürzer. Mal schauen wie ich mit meiner 140 Zeichen Beschränkung von Twitter klarkomme.

Über Feedback freue ich mich jederzeit :-)
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10. August 2009 1 10 /08 /August /2009 14:11
"Wahrscheinlich könnte sie mir die genaue Sekundenzahl sagen,
die sie schon von mir getrennt ist", dachte John und zog ein leicht wütendes Gesicht. Man konnte genau sehen, dass er oft wütend auf sie war, da diese kleine Falte zwischen den Augenbrauen immer und immer größer zu werden schien. Er schaute noch mal auf das Telefon und schüttelte den Kopf “Wie konnte ich mir nur so ein Weib anlachen?” huschte es ihm durch den Kopf.
Im Türrahmen huschte ein Schatten vorbei.

Langsam drückte Johnseine Zigarette aus und folgte dem Schatten geräuschlos ins Schlafzimmer und schloss die Türe.

 

Romanausschnitt "Sternenwind um dein Gesicht" Teil 1


 

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9. August 2009 7 09 /08 /August /2009 15:30


Tag täglich sieht man sie auf der Straße, im Freundeskreis oder in den Medien - Liebespaare. Glücklich oder unglücklich ist die Frage. Wenn die Paare ein schweres Schicksal erleiden mussten oder aus verschiedenen Kulturen stammen, ist die Beziehung von vornherein zum scheitern verurteilt. Doch falls die beiden Partner noch mehrere Lebensjahre trennen ist es regelrecht obszön und falsch.

Woher kommt diese Denkweise? 

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich nun mit Bernhard Schlinks Bestseller "Der Vorleser", in welchem ein Jugendlicher eine körperliche und geistige Beziehung mit einer Frau eingeht, welche seine Mutter hätte sein können. Zunächst erscheint es abstoßend und pervers, doch was möchte der Autor mit genau diesen Charakteren vermitteln? Wie kann man es interpretieren? Ein Roman, welcher den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit zum Thema hat, bräuchte keine solchen Altersgegensätze um wirklich gut zu sein.
In der heutigen Gesellschaft, zu welcher ich auch die Zeit der Veröffentlichung (1999) des ach so grandiosen Buches mit einbeziehe, ist eine Beziehung, in welcher die Partner wohlmöglich zwei Jahrzehnte trennen verpönt. Das geht nicht, das darf nicht, das erweckt mehr aufsehen und ermöglicht einen guten Buchverkauf. Ist die Gesellschaft nur noch auf Profit aus? 

Eine solche Beziehung wird meist durch äußere Kritik zum scheitern verurteilt. Selber kennt man es aus der Kindheit und Jugend, ältere Bekannte und Freunde oder gar Lebenspartner hat man einfach nicht. Der Interessenkonflikt würde früher oder später so groß, dass dies nur schmerzhaft und sehr negativ endet. Das kann und darf keine Liebe sein.

Ob es unmoralisch sei, sich an einem jüngeren Partner zu "vergehen" und ihn zu lieben? Das kann ich nicht pauschal beantworten, dies muss jeder selber für sich herausfinden, wie er zu diesem Thema steht. Wenn jedoch zwei erwachsene Menschen zueinander finden, sollte man dies nicht nur aufgrund eigener Moralvorstellungen verurteilen, sondern dies hinterfragen und sich bewusst werden ob wirklich ein Abhängigkeitsverhältnis vorhanden ist oder es einfach ein "normales" Paar ist, welches die Zweisamkeit genießen möchte.

"Die Frau versucht doch nur ihren Vater zu ersetzen" - Liebende versuchen nicht etwas zu kompensieren, sondern sich als gleichwertige Partner zu behandeln und dies auch zu leben. Es geht nicht darum den anderen auf den richtigen Lebensweg zu führen, für ihn Entscheidungen zu treffen, selber ein Macht- oder Führsorgebedürfniss auszuleben oder gar ihm aufgrund einer vorhandenen Karriere zu finanzieren, nein es handelt sich schlicht und einfach um die wahre Liebe. Dies ist natürlich leichter gesagt als getan, doch wohl realistisch und weit verbreitet.

Durch eigene Erlebnisse mit solchen Beziehungen, sowohl bei mir selbst als auch im Freundeskreis bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass dieses Thema immer noch so provozierend und faszinierend zu gleich ist, dass Medien dies als großen Aufhänger benutzen, nur um sich einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen. Die Beziehung der beiden Charaktere bei "Der Vorleser" ist für mich rein fiktiv und allein wegen dem ungewöhnlichen Altersunterschied von gut 15 Jahren überzogen, unrealistisch. Würde dies eine wahre Geschichte sein, wäre es meiner Meinung nach moralisch falsch, da zwar beide Personen aus freiem Willen handeln, jedoch der jüngere Partner nicht reif genug ist diese Beziehung zu interpretieren und zu verstehen. Zumal sich eigene Vorstellungen von Partnerschaft lange nach der Pubertät entwickeln und wachsen.


Zum Buch -  Der Vorleser
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